Franziska Klün

Träme sind die Motoren des Lebens

September 2013 | JNC News: Die Marke El Naturalista wurde 2001 von den Schuhfabrikanten Patxi Sota und seinem Vater in Quel in der Region Rioja gegründet. 2003 stieß Pablo de la Peña als Verkaufsexperte zum Unternehmen. Gemeinsam entwickelten sie das heutige Firmenkonzept. So werden alle Schuhe in eigenen Fabriken in Spanien und Marokko produziert, man ist kontinuierlich auf der Suche nach umweltfreundlichen Herstellungsverfahren und spendet 2,14 Prozent des Einkaufspreises von jedem Schuhpaar an ein soziales Projekt. Im vergangenen Jahr kamen so 73.000 Euro zusammen.

Herr de la Peña, Herr Sota, wir würden heute gern mit Ihnen über Träume sprechen. Diese scheinen ein wichtiger Bestandteil Ihrer Unternehmensphilosophie zu sein. Sie werden von Ihren Mitarbeitern als „die Träumer der ersten Stunde“ bezeichnet, auch in Ihrem Firmendossier und Ihren Pressematerialien fällt das Wort sehr häufig.

P.S.: Jede Kollektion ist doch wie ein Traum! Jede Saison müssen wir neue Erfahrungen, Träume und Werte kreieren. All das, was wir hier haben, waren auch einmal Träume: Ein Unternehmen, das sich für die Umwelt und für Menschen einsetzt, das Schuhe herstellt, die bequem sind und so bunt wie die Farben der Natur …

Schreiben Sie Ihre nächtlichen Träume dafür auf?

P.P.: Nein, nie. Die Träume entstehen ja auch tagsüber, gemeinsam mit anderen, alleine, an diesem Tisch, an dem wir jetzt sitzen. Außerdem habe ich eine Lese- und Schreibschwäche – insofern würde es mir nicht besonders leicht fallen, das zu tun. Wissen Sie, ich war immer ein verdammt schlechter Schüler, bis ich in die USA ging, um zu studieren. Dort stellte man fest, dass ich diese Schwierigkeiten habe.

Vorher hatte es nie jemand bemerkt?

P.P.: Nicht einmal meine Eltern! In den USA brachte man mir dann verschiedene Methoden bei – das half. Auch lernte ich, dass ich vielleicht nicht so gut im Lesen und Schreiben war, dafür aber eine ausgeprägte Führungspersönlichkeit besitze, gut mit Menschen umgehen kann. Zum ersten Mal sagte man mir: Hey, du bist richtig gut darin. Eine große Erleichterung! Also erzählte ich meinen Eltern, dass ich irgendwann einmal ein Imperium besitzen werde.

Der erste große Traum?

P.P.: Kann man so sagen! Ich sprach immer von diesem Imperium, ohne wirklich zu wissen, was der Begriff eigentlich bedeutet. Und heute ist dieser Traum wahr geworden – El Naturalista ist wie ein kleines Imperium.

Muss jeder erfolgreicher Unternehmer ein Träumer sein?

P.P.: Auf jeden Fall. Wer nicht träumt, wird im Leben nichts erreichen! Aber das gilt nicht nur für Unternehmer, das gilt für jeden. Das gilt auch für Ihren Bankberater oder Ihre Wurstverkäuferin.

Wo ist der Unterschied zwischen Visionären und Träumern?

P.S.: Träumer klingt schon mal schöner. Für mich sind Visionäre in ihren Gedanken und Vorhaben oft sehr aufgeräumt und sprechen von definierten Zielen. Der Träumer ist etwas komplizierter. Der braucht ein bisschen Glück und muss spontan sein. Ich mag Träume lieber als Visionen. Träume sind die Motoren des Lebens.

Und wovon träumen Sie so?

P.S.: Träume sind unser Lebensmotto. Sie geben uns Kraft. Für mich sind die schönsten und erfolgreichsten Momente, wenn ich unsere Schuhe auf der Straße an den Füßen der Menschen sehe. Ich träume davon, dass mir das öfter passiert. Aber ich habe auch ständig kleine Träume. Heute zum Beispiel träume ich davon, es so früh nach Hause zu schaffen, dass ich mit meiner kleinen Tochter baden und anschließend noch ein bisschen Sport machen kann. Das Leben ist voller Träume!

Sie nennen es Träume, andere nennen es Ziele.

P.S.: Vielleicht …

P.P.: … vielleicht sind wir auch einfach etwas ungewöhnlich für die Branche. Das Gefühl haben wir immer wieder. Uns sind unsere Familien enorm wichtig, sie stehen über allem, selbst über der Firma. Wenn wir bei Modemessen sind, schlagen wir uns nicht mit den anderen die Nächte um die Ohren, sondern wir arbeiten und gehen dann heim, eventuell zu unseren mitgereisten Familien. Die Leute schauen uns dann verwundert an und sagen: Ihr seid jung, ihr müsst doch mit uns feiern gehen! Aber für mich ist die Familie die Balance des Lebens. Und das sagen wir auch unseren Mitarbeitern: Kümmert euch um euer zu Hause! Nur wenn ihr wirklich zufrieden und ausgeglichen seid, könnt ihr auch eure Arbeit gut machen!

In Ihrem Firmendossier schreiben Sie von sozialer Verantwortung, von sozialem Wandel und einer Welt, in der Kulturen, Sprachen und Hautfarben keine Grenzen darstellen. Sind Sie so etwas wie moderne Hippies mit Unternehmergeist?

P.P.: In jedem Fall passt das zu dem Eindruck, den viele von uns haben. Als wir gerade losgelegt hatten mit El Naturalista, die ersten Erfolge verzeichneten und die Menschen anfingen wahrzunehmen, dass wir uns sozial engagieren und nachhaltig arbeiten, da bekamen wir Anrufe von Leuten aus der ganzen Welt. Sie erzählten uns dann, sie seien Vegetarier, Hippies, liefen gerne nackt herum. Ganz ehrlich, das passierte ziemlich oft. Und dann fragten sie: Können wir bei euch arbeiten?

Das ist doch eine interessante Vorstellung!

P.P.: Ich sagte ihnen: Ja, wir sind sozial sehr engagiert, wir möchten Gutes leisten, wir lassen uns von der Natur inspirieren und unser Name ist dementsprechend El Naturalista. Das heißt aber nicht, dass wir hier alle Nudisten sind. Wir sind eine professionelle Firma. Ich betonte immer: Stellen Sie sich eine Bank vor, nur ohne Krawattenträger – so sind wir. Und wenn Sie hier arbeiten wollen, schicken Sie uns Ihren CV.

Sie vergleichen sich mit einer Bank?

P.P.: Das passt zumindest besser zu uns als die Joints rauchende Kommune, die manche Menschen vor Augen haben. Natürlich bestimmt ein besonderer Geist die Atmosphäre unseres Unternehmens, aber den gibt es nur gekoppelt mit einem professionellen Management. Unser in Deutschland ansässiges Team sagt ständig: Ihr Typen seid so deutsch!

Weil …?

P.P.: … wir sehr strukturiert sind! Klar soll man Spaß haben, aber nur, wer professionell ist und hart arbeiten kann, ist auch langfristig erfolgreich.

Wovon träumten Sie, als Sie klein waren?

P.S.: Um ehrlich zu sein: Wir beide wollten Sportler werden. Pablo wollte Fußball spielen, ich Radrennen fahren. Und wir beide haben es gemacht: Wir waren Profis.

Wie bitte?

P.S.: Ja, unsere Kindheitsträume haben wir uns erfüllt! Mit sechs Jahren habe ich mit dem Radsport angefangen und mit 23 Jahren aufgehört. In der Zeit dazwischen habe ich jeden Tag mehrere Stunden trainiert. Ich war im Nationalteam, bin bei der Weltmeisterschaft mitgefahren, ich habe all das gemacht. Von der mentalen Stärke, die mir diese Jahre damals verliehen haben, profitiere ich heute. Ich musste immer auf alles aufpassen, auf meine Ernährung, auf meinen Körper, ich konnte nicht einfach das ganze Wochenende durchfeiern. Doch irgendwann war es an der Zeit aufzuhören.

Warum?

P.S.: Ich hatte die Wahl: entweder noch professioneller zu werden – oder mein ganzes Leben zu ändern. Und im Grunde war es einfach. Ich musste jeden Tag fünf Stunden rennen. Für richtige Profis ist das nicht genug. Und für die anderen ist es zu viel. Tja, für mich war es zu viel. Damit war die Entscheidung gefallen. Ich fing an zu studieren und wurde in die Schuhfabrik meines Vaters eingeführt.

Und heute fahren Sie kein Rad mehr?

P.S.: Acht Jahre lang konnte ich auf kein Rad steigen. Das war wie nach einer gescheiterten Beziehung. Da kann man sich auch nicht gleich befreunden. Mittlerweile ist das anders, ich fahre wieder gern Rad, mag aber auch andere Sportarten – alles außer Fußball.

Das ist ja auch die Herzensangelegenheit von Herrn de la Pena!

P.P.: Ich kann dafür nicht gut Fahrrad fahren. Insofern ergänzen wir uns prima! Aber für mich war der Sport nie so wichtig wie für Patxi. Ich war ein guter Spieler, aber wie mein Vater zu sagen pflegte: Ich war nicht hungrig genug. Ich mochte das ganze Drumherum mehr als den Sport an sich. Die Atmosphäre, die Mädchen. Für mich war es ein großer Spaß, ein Hobby, aber das Feuer meiner Mitspieler teilte ich nicht.

Bei El Naturalista nennen Sie Träumer auch Believer, Gläubige – warum?

P.P: Als wir die Firma vor zehn Jahren gründeten, war uns klar, dass es bei uns nicht nur um Schuhe gehen darf. Es gibt so viele Schuhmarken auf dieser Welt, wir wollten nicht einfach eine weitere sein. Zum einen wollen wir natürlich, dass die Menschen unsere Schuhe tragen, den Komfort genießen, auch den Kauf. Aber es muss um mehr gehen. Wir wollen keine Kunden, wir wollen Believer.

Also entschieden Sie sich, von dem Gewinn jedes verkauften Schuhpaars 2,14 Prozent zu spenden.

P.P.: Mit diesem Konzept wollen wir demonstrieren, dass man alles, was man tut, auch anders machen kann. Wir wollen nicht einfach Schuhe produzieren, sondern wir wollen die Welt ein kleines bisschen besser machen. Ich glaube, wenn jeder jeden Tag ein paar kleine Dinge ändert, und sei es nur der Umgang mit den engsten Vertrauten, kann Großes in der Welt verändert werden. Momentan steht die Erde Kopf, und ich frage mich manchmal: Ist das der Ort, an dem ich leben will? Also versuche ich einen kleinen Teil zu einer Verbesserung beizutragen.

Im Herbst letzten Jahres riefen Sie „We believe in people“ ins Leben. Die Solidaritätskampagne klärt über die sozialen Projekte auf, die Sie unterstützen. In knapp einem Jahr traten gut 4.200 Menschen Ihrer Community bei.

P.S.: Das stimmt – und der allererste Believer war Pablo! Als wir die Idee der Firma entwickelten, fand ich das Konzept gut. Die Idee, einen Teil unserer Einnahmen zu spenden. Und dann hatten wir nach der ersten Saison 15.000 Euro zusammen. Nach der zweiten 30.000. Immer noch alles prima. Doch als er zu mir kam und mir die Bilder von der Schule zeigte, die wir mit aufgebaut hatten, da begriff ich erst, wie fantastisch das alles ist.

P.P.: Das ist so auch nicht ganz wahr. Die erste, die wirklich daran geglaubt hat, war meine Frau. Ich habe zehn Jahre für ein Unternehmen gearbeitet, das Schuhsohlen herstellt. Mein Vater hat auch solch ein Sohlenunternehmen, aber ich arbeitete für die Konkurrenz. Und ich war sehr erfolgreich – aber unglücklich. Also sagte meine Frau zu mir: Pablo, du wirst nie glücklich sein, wenn du nur damit beschäftigt bist, Geld zu verdienen. Also habe ich gekündigt, und zunächst in einem Gewächshaus gearbeitet. Irgendwann traf ich Patxi und seinen Vater, die ich schon lange kannte, und sie erzählten mir, dass sie eine weitere Firma gegründet hatten, El Naturalista. Mehr gab es nicht zu erzählen, es gab kein Konzept, keine Geschichte dazu, sie waren überhaupt nicht erfolgreich. Die Idee, zusammenzuarbeiten, entwickelte sich ganz langsam. Als es konkreter wurde, sagte meine Frau zu mir: Schön und gut, aber du wirst in zehn Jahren wieder unglücklich sein, wenn es wieder nur um Profit geht. Tu etwas für die Gesellschaft. Sie erzählte mir von diesem sozialen Projekt in Peru – ich erzählte Patxi davon …

P.S.: Und ich dachte: Merkwürdig – aber o.k., versuchen wir’s.

Doch die soziale Ausrichtung kam gut an.

P.P.: Manches funktionierte besser, manches weniger gut. Anfangs haben wir das Geld an Organisationen gespendet, die wiederum Projekte damit unterstützen. Aber da weiß man nie genau, was mit den Spenden passiert. Wir wollen die volle Kontrolle – insofern haben wir heute unsere eigenen Projekte. Da können wir genau definieren, wie viel Geld wo landet, wie die Kinder behandelt werden, wie alles aussieht.

Welche Projekte gibt es mittlerweile?

P.S.: Es sind insgesamt vier. Eins befindet sich im erdbeben- und tsunamigebeutelten Norden von Japan. Dort bauen wir ein Lager für die Fischer von Miyagi. Ein weiteres ist in Tansania verortet, wo wir eine Hühnerfarm für ein Kinderheim errichten. In Peru bauen wir ein Haus für alleinerziehende Mütter und in Haiti errichten wir einen Speisesaal in einer Schule. Insgesamt helfen wir damit rund 500 Kindern und 70 Erwachsenen.

Wie viel spendet man mit jedem Kauf eines Schuhpaars?

P.S.: Das ist etwas kompliziert, wie immer in der Mode. Auch wenn wir gefragt werden, ob wir ökologisch korrekt sind, sage ich: Wir sind so ökologisch, wie wir können. Aber es ist unmöglich, zu 100 Prozent korrekt zu sein. Es gibt immer Dinge, die nicht ganz so laufen, wie wir es wollen. Zum Beispiel wird unsere Ware in Plastikfolie verpackt, wenn sie das Lager verlässt und in den Lastwagen gestapelt wird, weil es keine Alternative gibt. Ich suche nach anderen Lösungen, aber ich bin bislang nicht fündig geworden.

Und das wollen manche nicht hören?

P.S.: Nein, aber es ist die Wahrheit. Und wir sind immer ehrlich und transparent. Und genauso ist es mit den Spenden. Wir spenden 2,14 Prozent von jedem verkauften Paar – aber von unserem Verdienst. Jeder Händler schlägt ja noch seine Marge drauf. Vielleicht verkaufen wir ein Paar für 45 Euro, davon gehen 2,14 Prozent an eins unserer Projekte. Der Kunde bezahlt aber 100 oder 120 Euro für den Schuh. Für manch einen ist das nicht verständlich.

P.P.: Die meisten unserer Kunden wissen aber, wie unser Geschäftsmodell funktioniert. Wir wollen den Hintergrund auch nicht zu stark bewerben oder in die Welt hinausposaunen: Kauft unsere Schuhe, dann helft ihr den bedürftigen Kindern dieser Erde! Wer will, findet die Informationen auf unserer Homepage und gut ist.

Das heißt, manche Ihrer Kunden wissen gar nicht, dass sie damit auch etwas Gutes tun?

P.P.: Doch, denn wenn man den Karton zu Hause öffnet, findet man darin eine Karte mit Informationen zu uns. Aber da haben sich die Menschen ja bereits für unsere Schuhe entschieden, weil sie sie mögen. Und danach erst finden sie heraus, wer wir sind und was wir so machen. Und so wollen wir die Firma auch bewerben. Nicht andersherum.

Ihre Firma existiert seit zehn Jahren. Was war rückblickend der beste Moment?

P.S.: Das war, als wir drei, mein Vater, Pablo und ich, uns die Hände gaben und sagten: okay, let’s do it.

P.P.: Für mich war es ein Moment auf der GDS, ich glaube, es war 2006. Ich kam zu unserem Messestand und da waren so viele Menschen, die zu uns wollten. Ich setzte mich abseits des Getümmels erst einmal hin und dachte: Wow, wir haben es geschafft!

Und der schwierigste?

P.S.: Es passiert nicht sehr oft, aber wenn es passiert, finde ich es grauenvoll: Menschen entlassen zu müssen, wenn die Zusammenarbeit nicht funktioniert. Das finde ich schrecklich.

P.P.: Patxis Vater ging es in den letzten Jahren zwei Mal sehr schlecht. Das war furchtbar für mich. Ich dachte, dieser Mann darf uns nicht verlassen, ihm habe ich zu verdanken, dass ich hier bin. Aber er ist wieder gesund! Und arbeitet wieder.

Wo soll das Unternehmen in zehn Jahren stehen?

P.S.: Heute verkaufen wir unsere Schuhe in 42 Ländern, in zehn Jahren wäre es schön, in jedes Land dieser Welt zu verkaufen. Und seien es nur zehn Paar pro Jahr! Aber es gibt auch noch andere Träume: Zum Beispiel denken wir jetzt immer in Schuhen. Aber wir würden gern auch andere Dinge produzieren, Kleidung, Accessoires. Und wir brauchen einen Ort, an dem wir weiterträumen können …

P.P.: Früher oder später brauchen wir eine öffentliche Anlaufstelle. Das soll aber nicht einfach ein Shop sein, wir betreiben keine Flagshipstores – und daran wird sich auch nichts ändern. Da muss mehr passieren. Musik, Mode, Kunst. Wir denken viel darüber nach.

Wenn Sie von Katastrophen wie den Bränden in Bangladesch hören, zweifeln Sie dann, ob Sie sich für die richtige Branche entschieden haben?

P.P.: Überhaupt nicht! Es ist eine Bestätigung für unser Tun. Wir zeigen, wie es anders geht. Wir würden an solchen Orten nicht produzieren, wir haben unsere eigenen Fabriken ja nicht ohne Grund.

P.S.: Vor über 20 Jahren, ich war damals 17 Jahre alt, brannte die Fabrik meiner Eltern nieder. Es war in diesem Dorf, nur die Hauptstraße weiter runter. Damals gab es Verletzte, ein Feuerwehrmann starb. Es war die Hölle! Die Fabrik gab es danach nicht mehr, aber das war unwichtig. Jemand hat sein Leben verloren! Wenn ich Nachrichten wie die jüngsten aus Bangladesch höre, muss ich immer an diesen Feuerwehrmann denken.

Sie sagen, mit der Marke wollen Sie einen sozialen Wandel vorantreiben. Das sind ja große Worte. Wie soll das gehen?

P.S.: Die Menschen haben heute ein riesiges Vertrauensproblem. Sie sind verwirrt, vertrauen weder ihren Banken noch ihren Regierungen. Das sind schlimme Tatsachen. Wir finden, dass gerade in der heutigen Zeit private Unternehmen dazu verpflichtet sind, verantwortungsvoll und ehrlich zu handeln, es besser zu machen, vertrauenswürdige Anker zu sein. Und alles, was wir tun, ist zu demonstrieren, wie das gehen kann.

P.P.: In der heutigen Welt fühlt es sich manchmal so an, als müsste man ein Hai sein, um Erfolg zu haben. Die erfolgreichen Typen sind die mit den großen Häusern und den goldenen Uhren. Wir wollen das Gegenteil beweisen. Von mir dachten die Menschen auch, ich sei erfolgreich mit den Schuhsohlen. Aber im Herzen war ich ein zerstörtes Wesen. Wir wollen zeigen: Schaut uns an, wir sind loyal, wir sind ehrlich, wir haben unsere Wertvorstellungen und wir sind erfolgreich. Man muss kein Hai sein. Deshalb halten wir auch Vorträge an Universitäten oder, wie vergangene Woche, laden die Studenten zu uns ein und erzählen ihnen, wie wir arbeiten, wer wir sind. Das sind doch die CEOs von morgen, die dann da vor uns sitzen – diese jungen Leute können die Welt verändern.

September 2013 | JNC News