Franziska Klün

Rolls Royce der Meere

Für das 30 Grad Magazin, herausgegeben von Mühle, war ich in Norditalien, am Comer See, zu Besuch bei Erio Matteri. Er gilt es der wohl begnadetste Restaurateur der berühmten Riva Boote.

Mysteriös liegt er da an diesem Morgen Anfang August: der Lago di Como. Dunkelblau und glatt wie poliertes Holz. Wenn Erio Matteri diese Stille mit dem Motor seiner Riva, Modell Tritone, durchbricht, freut er, sich wie ein kleiner Junge. „Das ist Musik!“, ruft er als der Innenbordmotor beim Beschleunigen kräftig aufheult.

Erio Matteri, 65 Jahre alt, wettergegerbte Haut, muskulös, ist Bootsbauer und vor allem: Bootsrestaurateur. Er ist Inhaber des Cantiere Nautico Matteri in Lezzeno, einer 2.000-Seelengemeinde am südlichen Ende des Comer Sees. Die Firma ist ein Familienunternehmen, 150 Jahre alt, vier Generationen Holz- und Bootsbauexpertise. Die Werft am Seeufer ist vollgestellt mit Ersatzteilen, Motoren, besten Mahagoni-Planken und, natürlich, jeder Menge Boote. Erio hat sich auf das Renovieren von Riva-Holzbooten aus den 50er und 60er Jahren spezialisiert. Entworfen wurden sie von Carlo Riva nur einen See weiter, am Lago d’Iseo. Echte Prachtstücke aus feinstem Mahagoni, beste italienische Handwerkskunst.

Ein Rivaboot war das Fortbewegungsmittel, in dem sich der Jetset in den Sommermonaten der 1960er am liebsten zeigte. Sophia Loren glitt auf dem Boot mit der Chromverkleidung und dem schlank auslaufenden Heck ebenso über die Wellen wie Sean Connery und Gunther Sachs, während dessen Freundin Brigitte Bardot sich auf den Mahagoniplanken räkelte.

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